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AutorenbildRemo Teubner

Das Timeframe - Deswegen ist es so wichtig

Inhalt



Definition

Als Timeframe versteht man die verschiedenen Zeiteinheiten, in welche ein Chart dargestellt werden kann. Er bestimmt also, wie lange die Handelsspanne ist, welche eine Kerze oder ein Balken abbildet.

Der wohl bekannteste Timeframe ist der Tages- beziehungsweise Dailychart (Abkürzung: D1). Im Tageschart stellt eine Kerze im Kerzenchart die Handelsspanne eines Tages dar. Dasselbe gilt für den Balkenchart, auch hier würde im Tageschart ein Balken genau einen Tag darstellen.


Weitere geläufige Timeframes:

  • Tickchart

  • Sekundenchart (s1, s5, s15, s30)

  • Minutenchart (m1, m5, m15, m30, m45)

  • Stundenchart (h1, h2, h3, h4)

  • Tageschart (D1, D3)

  • Wochenchart (W1)

  • Monatschart (M1, M12)


Liegt ein 4-Stundenchart (h4) vor, so bildet eine Kerze die Handelsspanne von 4 Stunden ab. Die gleiche Logik gilt für alle anderen Timeframes außer dem Tickchart, welcher unabhängig von der Zeit ist und nur die Anzahl der Transaktionen berücksichtigt.

Dabei kannst du frei wählen, wie lange das Timeframe ist. So sind Minutencharts wie m10 oder Stundencharts wie h6 auch möglich.



Welches Timeframe ist das Beste?

Aus der Logik des Chartes folgt, dass das Wählen des richtigen Timeframes einen großen Einfluss auf den Informationsgehalt des Chartes hat. Doch welches Timeframe ist das Beste?

Während der Tageschart eine gute Übersicht über die aktuellen Trendbewegungen in einem Jahr gibt, kann man aus ihm nur schwer ableiten, bei welchem Kurs der Markt am Ende des Tages schließt.

Generell gilt: Je mehr Kerzen, desto mehr Informationen


So hat jeder Timeframe seine eigenen Anwendungsbereiche, wodurch die Frage nicht pauschal beantwortet werden kann.


Der Tageschart (auch Daily Chart genannt) bildet die Handelsspanne von einem Tag ab. Dadurch hat man eine gute Übersicht, jedoch ist der Informationsgehalt gering. Im 4 Stunden Chart können wir die gleiche Bewegung wie im Daily Chart sehen, jedoch mit einem viel größeren Informationsgehalt.

Auf der linken Seite kannst Du den Tageschart vom EURUSD sehen. In diesem Timeframe kann man die Marktbewegungen in den vergangenen fünf Monaten verfolgen. Wechselt man in den 4-Stunden Chart, so kann man feststellen, dass man in den Tageschart "hineinzoomen" kann. Die im Tageschart klein erscheinende Bewegung lässt sich im 4-Stunden Chart genauer analysieren, da es mehr Informationen, also Kerzen, gibt. Das Wählen eines Timeframes ist somit immer eine Abwägung zwischen Informationsgehalt und der Übersicht im Chart.(Quelle: Tradingview)




Multi-Timeframe-Analyse

Jedes Timeframe hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Warum also nicht die verschiedenen Timeframes miteinander kombinieren, statt sich auf eins zu reduzieren?

Genau diese Herangehensweise nutzt die "Multi-Timeframe-Analyse", welche viele Buddys aus dem Mustermanns Traders Club anwenden. Dabei beschränkt man sich nicht wie viele Trader nur auf ein Timeframe, sondern kombiniert diese miteinander. Eine Multi-Timeframe-Analyse kann wie folgt aussehen:


  1. Den Anfang macht der Tageschart, um die aktuelle Trendrichtung zu ermitteln.

  2. Harmonische Muster wie das ABCD oder andere Strukturen wie ein Adam und Eva im 4-Stundenchart ermitteln. Diese geben einen Hinweis, in welchen Preiszonen der Trend dreht oder der Trend sich fortsetzt.

  3. Danach wird der Einstieg zum Beispiel im 30-Minutenchart gesucht. Oft findet sich hier eine finale Bestätigung des Musters durch ein anderes Signal (RSI Divergenz, TD Sequentials oder andere harmonische Muster)

Man fängt somit im großen Timeframe an und arbeitet sich bis zum kleinen Timeframe durch.



Vorteile einer Multi-Timeframe-Analyse:

  • Hohe Chance-Risiko-Verhältnisse (CRV), da das Risiko (Stop-Loss) über den kleinen Chart definiert wird und der Gewinn (Take-Profit) über den großen Chart ermittelt wird

  • Steigende Trefferquoten, da die finale Bestätigung, bevor der Trade eingegangen wird, im kleinen Timeframe gesucht wird

  • Frühe Einstiege, da eine Position im kleinen Chart über untergeordnete Muster aufgebaut werden kann. Somit kann man an großen Trendwenden früh partizipieren (Akkumulationsphase nach Dow)


Ein Beispiel

Im Chart vom Bitcoin hat sich im 4-Stunden Timeframe ein Doppel Boden ausgebildet, welcher den zuvor intakten Abwärtstrend in einen Aufwärtstrend umwandelte. Über eine Stop-Buy Order wurde eine Position eröffnet. Wie im Chart ersichtlich, wurde das Mindestziel von der Formation schnell erreicht. Die Position ist an diesem Punkt abgesichert und Teilverkäufe wurden getätigt.



Wechselt man in den Tageschart so kann man erkennen, dass sich im übergeordneten Chartbild, ein Adam und Eva bildet. Aufgrund dessen lässt sich annehmen, dass weiter steigende Kurse zu erwarten sind. Die Formation im Tageschart gibt der Long-Position, basierend auf der Analyse des 4-Stundencharts, also Rückenwind. Die Gewinne können weiter laufen gelassen werden.


Aufgrund der Analyse der verschiedenen Timeframes ist es möglich, einen frühen Einstieg in einen übergeordneten Trendwechsel zu definieren. Dadurch, dass die Position schon früh abgesichert wurde, ergibt sich ein großes CRV.




 

Learnings

  • Der Chart kann in verschiedenen Zeiteinheiten (Timeframes) dargestellt werden

  • Das Timeframe bestimmt den Informationsgehalt (Mehr Kerzen → mehr Informationen) des Chartes

  • Mithilfe der Multi-Timeframe-Analyse, also dem Verwenden verschiedener Timeframes für deine Analyse, ist es dir möglich, hohe CRV's, steigende Trefferquoten und frühe Einstiege in übergeordnete Bewegungen zu realisieren.


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176 Ansichten2 Kommentare

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2 Comments


Thomas S
Jan 22, 2023

Moin Remo,

Klasse Beitrag über ein zentrales Thema, was vielleicht nicht jedem so bewusst ist wie es sein sollte.

Gruß!

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Remo Teubner
Remo Teubner
Jan 23, 2023
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Dankeschön!

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